Schwarz und Weiß
Das Projekt für das Axel-Springer Gebäude basierte auf Aufnahmen sprechender Personen. Auf dem Dach des Gebäudes waren zwei gleichzeitig Sprechende weithin sichtbar. Welche Worte sie – unhörbar – aussprachen, war für jede Betrachter_in nach einer Weile leicht auszumachen. Es waren die Sätze „Alles ist Weiß“ und „Alles ist Schwarz“.
Diese gegensätzlichen Behauptungen wurden von den direkt nebeneinanderliegenden Mündern gesprochen. So ergab sich folgende Abfolge in der Projektion: Eine Person sagte „Alles ist weiß“, neben ihr sagte die andere: „Alles ist Schwarz“. Danach fand ein Wechsel statt. Die Projektion zeigte einen Anschnitt der Gesichter, der auf den sprechenden Mund fokussierte.
Diese Sätze waren in mehreren Sprachen zu sehen: Amharisch (Äthiopien), Russisch (Russland), Französisch (Frankreich), Arabisch (Marokko), Deutsch (Deutschland), Türkisch (Türkei), Hebräisch (Israel), Englisch (Neuseeland/Groß-Britannien), Dari (Afganistan) und Mandarin (China). Die Sprecher_innen waren jeweils zwei Muttersprachler_innen. Jede Sprache erhielt ein Zeitfenster von zirka 30 Sekunden. Die Bewegungen der Lippen und Münder sollten so klar und prägnant sein, dass jede Betrachter_in des selben Sprachraumes die Aussagen leicht erfassen konnte.
Videoscreening auf dem Axel-Springer-Gebäude in der Kochstraße in Zusammenarbeit mit Holger Friese. Kuratiert von Annika von Taube / sleek
Schwarz und Weiß, LED Screen, Screen Fläche 50,4 x 4 Meter, 3 Blöcke zwischen 60 und 90 sec. Berlin 2007.