Deprem
1999 überraschte ein vernichtendes Erdbeben die Türkei. Zirka 20.000 Menschen starben in den Trümmern ihrer Häuser. In einem großen Ausmaß waren Korruption in der Baubranche Ursache des Unglücks. In Avcilar – ein Vorort Istanbuls – starben 4000 Menschen. Bauunternehmer_innen hatten schlechten Beton verbaut.
Meine Arbeit Deprem / Earthquake basiert auf einer CNN Reportage aus Gölcük/Türkei: Eine Rettungstruppe ist auf dem Weg, nachdem Sanitäter_innen Lebenszeichen unter den Tümmern hörten, fast fünf Tage nach dem Erdbeben. Es ist eine sehr schwierige Operation, da die Trümmer weiter zusammen stürzen könnten. Gerald Castle, der „embedded journalist“ berichtet deshalb flüsternd, um die Arbeit der Bergungsmannschaft nicht zu gefährden: „Wenn hier jemand lebend herauskäme, wäre es ein Wunder … “.
Das Gespräch der Journalist_innen wurde auf zwei Stereo Kanäle aufgeteilt. Die Reporterin aus dem CNN Studio hört man auf dem rechten Kanal. Der Reporter vor Ort berichtet auf dem linken Kanal.Das originale Bildmaterial der CNN Sendung wurde ersetzt durch Bilder von Istanbul. Die Aufnahmen entstanden direkt nach dem Erdbeben. Sie zeigen hauptsächlich eine Szene an einem Geldautomaten, der sich in der Istiklâl Caddesi befindet, eine der normalerweise belebtesten Straßen Istanbuls.
DV Film, 3 min 20 s, Stereo, Englisch.
Screening auf der 10th Biennial of the Moving Image, Genf im November 2003
Film Projektion mit 24 sec Scheinwerferlicht sich ein und ausschaltend (loop)DV film, 3 min 20 s, stereo, Projektionsgröße 140 x 105 cm, CRT Videoprojektor, 1 Verstärker, 2 Lautsprecher, 1 DVD Player, 3 Scheinwerfer, 1 DMX Controller für die Film- und Lichtsteuerung, Holz, Kaninchengitter, Tape, 6 Sandsäcke, Lee Folie